Am modernen Influencer Marketing scheint es heutzutage kein Vorbeikommen mehr zu geben. Verstand man bis vor kurzem den „Influencer“ ausschliesslich im betriebswirtschaftlichen Sinne als „Beeinflusser“ eines bzw. des Entscheiders innerhalb eines überschaubaren Entscheidungsgremiums (Buying Center), stellt er tagesaktuell eine immer wichtiger werdende Meinungsbildungs- und Beeinflussungsinstanz dar. Einzelne digitale Meinungsführer sind heutzutage in der Lage, Markenbotschaften schnell und überzeugend an die gewünschten Zielgruppen zu transportieren (Influencer Marketing).
Dies können sie, aufgrund der stetig ansteigenden Relevanz von sozialen Netzwerken und der daraus resultierenden Reichweite einzelner Personen und/ oder Kanäle. Die Werbewirksamkeit von Influencer Marketing ist unbestritten und Influencer-Marken-Kooperationen stellen ein zukunftsträchtiges Erfolgsmodell von Markenbewusstsein, Markenkommunikation und Markenbindung dar. Die Konjunktur der digitalen Meinungsführer bietet uns die Möglichkeit, anhand von aktuellen Best-Practice-Beispielen deren Funktionalität zu erläutern. Weiterführende und vertiefende Informationen, bieten wie immer unsere Kurse.
Bevor wir konkreter auf die einzelnen Fallbeispiele eingehen, sei noch vorweg erklärt, welche sozialen Netzwerke und digitalen Plattformen sich für die gezielte Markenkommunikation mittels Influencer eignen. Natürlich gilt generell, dass das gewählte Medium unmittelbar mit der Zielgruppe zusammenhängt. Es muss also immer individuell entschieden werden, welche digitalen Kanäle sich für das zu bewerbende Produkt eignen. Generell, darauf gehen wir auch dezidiert im Seminar ein, bleibt aber festzustellen, dass vernetzte Menschen überwiegend mittels visueller Inhalte kommunizieren. Statistiken belegen, dass Grafiken, Bilder und Videos deutlich öfter versendet, geteilt und geliked werden als rein textbasierte Inhalte. Gerade im Coaching werden wir erarbeiten, dass und warum der gezielte Einsatz von bildbasierten, digitalen Plattformen, wie Instagram, Snapchat und YouTube, enorme Vorteile gegenüber sozialen Netzwerken, wie Facebook und Twitter, hat.
So geht Influencer Marketing: 3 Best-Practice-Beispiele
1. Die Marke: Red Bull, der Kanal: Snapchat, die Zielgruppe: «Extreme Lifestyler»
Viele Marken überlegen schon seit langem, wie sie das neue soziale Netzwerk Snapchat für ihre Markenkommunikation gezielt einsetzen können. Denn gerade die neue Generation, die sogenannte Gen-Z, wendet sich vermehrt der videobasierten Plattform zu. Während der Weiterbildung erläutern, warum gerade Teenager vermehrt Facebook den Rücken kehren und neue Social-Media-Plattformen nutzen.
Ein Vorreiter war hier das österreichische Unternehmen Red Bull, das schon im Jahr 2015 den Snowboarder und Extremsportler Mark McMorris zeitweise den hauseigenen Snapchat-Kanal gestalten lies. Die User bekamen so einen spannenden Einblick in unterschiedliche Stationen seines Alltags und nahmen interaktiv an seinem Leben teil – so bekamen sie einen Blick hinter die Kulissen, ganz nah an ihrem Idol. Für Red Bull brachte die Kooperation, neben der Imagepflege als „Extrem-Lifestyle-Product“, zusätzlich noch eine neue Userbase, nämlich die Fans des Extremsportlers. Hier zeigt sich aber auch, wie wichtig es ist, dass die Marke und der Influencer zusammenpassen. Authentizität ist das Keyword, auf das wir auch in unserem Seminar eingehen werden. In diesem Fall waren die Markenerwartung und die Erlebniswelt des Influencers kongruent.
2. Die Marke: Tourismusverband Sachsen, der Kanal: Instagram, die Zielgruppe: Reisende national und international
Etwas ruhiger und situierter lässt der Tourismusverband Sachsen für sich werben. In seiner Kampagne #simplysaxony, lässt er Ende 2015 drei internationale Influencer auf Instagram für sich fotografieren. Die visuell ansprechende Reise wird sowohl mit dem dafür kreierten Hashtag versehen, als auch mit der Verlinkung des offiziellen Accounts (@simplysaxony) komplettiert. Das Ergebnis sind fast 90.000 Likes und bis heute mehr als 56.000 Beiträge. Mit eigener, ansprechender Bildsprache, machen allesamt Lust darauf, das Land und die Region kennen zulernen.
Die Idee hinter der Kampagne, nämlich Aufmerksamkeit für Sachsen als Tourismus-Standort zu machen, ist somit vollends aufgegangen. Für das Image des ostdeutschen Bundeslandes, war die Influencer-Kooperation durchaus ein Gewinn. Inwieweit sich diese digitale Aufmerksamkeit in echte Urlauber/ Besucher umrechnen lässt, ist natürlich schwer nachzuvollziehen, doch besprechen wir das während der Weiterbildung noch ausführlicher und gehen dabei dezidiert auf die positive Imagepflege des Tourismusverbands Sachsen ein.
3. Die Marke: GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, der Kanal: YouTube, die Zielgruppe: Junge Erwachsene, potentielle Auszubildende
Gerade die interaktive Videoplattform YouTube mit seinen deutschlandweit knapp 35 Millionen Nutzern, stellt eine der grössten Social-Media-Erfolgsgeschichten dar. Hier lohnt es sich durchaus für Unternehmen, ihre Markenbotschaften grossmedial verbreiten zu lassen. Das dachte sich wohl auch der Musikverlag Warner Music, der mit Bianca Heinicke, einer der berühmtesten deutschen Influencer, erfolgreich kooperierte. Über ihren Kanal „BibisBeautyPalace“ wurde die erste Single verbreitet und erreichte innerhalb von 2 Tagen über 25 Millionen Klicks und fast 700.000 Kommentare. Bei dieser netzbasierten Relevanz ist der Erfolg der damit beworbenen, bald erscheinenden, Musik-CD vorhersehbar. Im Coaching werden wir nochmals darauf eingehen, warum YouTube für so eine grosse Zielgruppe reichweitenrelevant ist.
Vor allem bei der Ansprache von Jugendlichen und der Intention Inhalt zu vermitteln, bietet sich die Videoplattform an. Um den Immobilienkaufmann als Ausbildungsberuf zu bewerben, arbeitet der GdW mit dem Youtuber Julian Jarow und dessen Kanälen Jarow (ca. 1,5 Mio User) und JulianVlogt (ca. 400.000 User) zusammen. Hier wird eben genau die Zielgruppe der jungen Erwachsenen, die auf der Suche nach einer Ausbildung sind, angesprochen und abgeholt. Die Kampagne, die neben dem Video, welches Anfang Mai 2016 veröffentlicht wurde, auch eine Auswertung via Facebook, Twitter und Instagram erfuhr, war bezogen auf die Brandawarness (mit über 80.000 Klicks allein auf YouTube) ein Erfolg. Hier sieht man, dass ein gezielt eingesetzter und intellegent genutzter Media-Mix gut funktionieren kann. Gerade weil die Zielgruppe im Social-Media-Bereich exakt bestimmt und angesprochen werden kann.
Nutzen Sie unsere Weiterbildungsangebote und unsere Kurse, um auf dem Laufenden zu bleiben und das Social Media Marketing auch für sich nutzbar zu machen. Ob eine Influencer Marketing Kampagne für Ihr Produkt oder Ihre Marke nützlich sein kann, können wir gemeinsam erarbeiten.
Gibt es eine Möglichkeit, um herauszufinden, ob in dem eigenen Markbereich sich die Zusammenarbeit mit einem Influencer lohnen würde. Kann man auf ein Portal zugreifen, wo sich Influencer anbieten würden o.ä.?
Man unterscheidet zwischen Nano- (weniger als 100k Follower), Macro- (100k – 1 Mio. Follower) und Mega-Influencer (über 1 Mio. Follower). In der Schweiz gibt es fast nur Nano-Influencer, was aber kein negativer Faktor ist. Generell gesehen kann es sehr lukrativ sein, in einen Influencer zu investieren. Dieser verlangt z.B. CHF 2’000.- für einen Werbepost, welcher z.B. 50 neue wertvolle Follower generiert.
Im Mai 2019 kam folgender lesenswerter Artikel bei der Schweizer Werbewoche heraus, der auch ein Influencer-Ranking aufweist.
Auf Statista kam im Juli 2020 eine aktualisierte, jedoch kürzere Influencer-Liste heraus.
Der Swiss Influencer Award fand im 2020 wegen Corona nicht statt.
Auf der Website influencer-check.ch gab es bis Februar 2019 monatliche Updates, jedoch wird die Website nicht mehr aktualisiert.