Clubhouse ist eine neue App, die in der Social-Media-Community ein starkes Interesse geweckt hat. Basierend auf einem innovativen Konzept lockt die App viele (inter-)nationale Nutzer/innen, die von der stark begehrten Audio-Only-Funktion profitieren können. Ein minimalistischer Gestaltungsstil mit einem Mehrwert ist das, was die App einzigartig macht und von den auf dem Markt bestehenden sozialen Netzwerken erfolgreich abhebt. Dieser Beitrag wirft einen Blick auf einige nennenswerte Besonderheiten der App und fragt danach, ob sie eine Chance für den langfristigen Erfolg hat.
Was ist Clubhouse?
Es handelt sich hierbei um eine neue, von Paul Davison und Rohan Seth in den USA gegründete Social-App, die einzig und allein auf Audioinhalten basiert. Es gibt hier keine Texte, Bilder oder Videos, die Nutzer/innen teilen könnten. Gleichzeitig fehlt es an einem Feed, der in den meisten sozialen Netzwerken Beiträge von Nutzer/innen und Creative Ads anzeigt. Welchem digitalen Medium ähnelt daher die App? Manche Nutzer/innen sehen sie als Mix aus Live-Podcast und einer öffentlichen Telefonkonferenz an, andere vergleichen sie mit Twitter, aber mit Ton statt Text. Was die Technik angeht, baut die App auf Agoras Live-Audio-Plattform auf. Aktuell wird sie ausschliesslich für iOS-Geräte bereitgestellt. In Zukunft soll die App laut der Entwickler ebenfalls für Smartphones mit Android-Betriebssystem verfügbar sein.
Wie funktioniert die App genau?
Die Nutzung von Clubhouse, das sich noch in einer privaten Betaversion befindet, ist nur auf persönliche Einladung möglich. Diese erfolgt mithilfe eines Codes, den man auf ein iOS-Gerät nur von bereits registrierten Nutzer/innen erhalten kann. Ähnlich wie bei WhatsApp ist auch hier das Benutzerkonto an die Mobilnummer gebunden. Der Austausch zwischen Nutzer/innen findet in den öffentlichen Räumen (engl. Rooms) statt, die alle Nutzer/innen frei beitreten oder eröffnen dürfen. Je nach Interesse können sie die Rolle von Moderatoren/innen, Sprecher/innen oder Zuhörer/innen übernehmen. Eine Kalenderfunktion ermöglicht es, vorgeplante öffentliche Diskussionsrunden zu speichern.
Was ist das Erfolgsrezept von Clubhouse?
Die im April 2020 vom Softwareunternehmen Alpha Exploration Co. veröffentlichte App hat schnell an Beliebtheit gewonnen. Deren Popularität hat viel damit zu tun, dass sie Nutzer/innen das ersehnte Gefühl von Exklusivität vermittelt. Gleichzeitig zieht das Netzwerk berühmte Persönlichkeiten und Influencer/innen an, die ihre Teilnahme öffentlichkeitswirksam teilen und damit die Nachfrage stärken. Die App erscheint innovativ, weil sie Diskussionsrunden zu beliebigen Themen einführt, bei denen nur die Stimme zum Einsatz kommt. Hier finden Nutzer/innen keine Kommentare oder Likes, die ihre Aufmerksamkeit davon, was während der Diskussion zählt, ablenken könnten.
Steht der Datenschutz bei Clubhouse in Gefahr?
Trotz aller Vorteile, die diese Social-App bietet, gibt es einen wichtigen Kritikpunkt. Es geht um den Datenschutz, der von Nutzer/innen zu Recht bezweifelt werden kann. Dies liegt vor allem daran, dass die App bereits bei der Einrichtung von Konto den Zugriff auf das Smartphone-Adressbuch benötigt. Folglich befindet sich eine wachsende Anzahl von Telefonnummern auf den Servern des Softwareunternehmens ohne das ausdrückliche Einverständnis der betroffenen Personen. Zudem darf die Firma laut der eigenen Datenschutzerklärung die gesammelten Daten weitergeben. Mehr noch: Sie darf alle Gespräche aufzeichnen, um im Fall einer Beschwerde bestimmte Vorstösse verfolgen zu können.
Kann die Social-App für Werbekunden interessant sein?
Die App befindet sich erst in der Anfangsphase ihrer Entwicklung. Deshalb ist es noch unklar, ob sie sich in naher Zukunft für Werbekunden öffnen wird oder für die Social-Media-Community exklusiv zugänglich bleibt. Der Unternehmenswert wurde bereits auf 100 Millionen Dollar geschätzt, als die App 1500 aktive Nutzer/innen vorweisen konnte. Daraus lässt sich ableiten, dass dieses soziale Netzwerk für Werbekunden attraktiv sein könnte, solange der Hype um seine Audio-Only-Funktion anhält. Als Werbeformen wären beispielsweise Audio Ads und von Werbekunden finanzierte Räume (engl. Sponsored Rooms) vorstellbar. Im Moment sind Firmen- oder Brand-Kontos nicht vorgesehen.
Zukunftsausblick: Hat die App ein langfristiges Erfolgspotenzial?
Zurzeit lässt es sich schwer abschätzen, ob Clubhouse weiterhin Erfolge verzeichnen wird und die Welt der sozialen Medien revolutionieren kann. Die Exklusivität sowie eine hohe Nachfrage unter berühmten Persönlichkeiten und Influencer/innen gelten heute als wichtiges Alleinstellungsmerkmal der App. Ihre Zukunft hängt vor allem davon ab, wie Nutzer/innen auf die künftige Demokratisierung des Zugangs zu den App-Diensten reagieren. Wechselt die App von einem exklusiven Club nur für wenige Auserwählte zu einem virtuellen Gesprächsraum für alle, kann sie eventuell an Attraktivität verlieren. Die weiteren Entwicklungen und Erfolgspotenziale von Netzwerk sind daher abzuwarten.
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Meiner Meinung nach ist der Hype um Clubhouse schon wieder auf dem absteigenden Ast. Wie sieht ihr das?
Es sieht irgendwie danach aus:
